Die Lust am „Musikmachen“ hat in den letzten Jahren zugenommen. Heute kann man auch ohne Musikschule oder privaten Musiklehrer Musik produzieren. Dank Internet, Video-Tutorials und oft kostenloser Software hat sich neben der professionellen Musikindustrie ein nicht zu unterschätzender Bereich entwickelt.

Konkurrenz belebt das Geschäft.

Eine stetig wachsende Zahl von Self-made-Musikern hat Spaß am Experimentieren mit musikalischem Material und erzielt immer wieder erstaunliche Ergebnisse. Dieser frische Wind tut dem Musikmarkt insgesamt gut. Die Fülle der Uploads auf YouTube, Soundcloud und anderen Portalen lässt erahnen, was alles am heimischen Computer oder in privaten Studios komponiert, arrangiert und produziert wird.


Der Vorteil des Experimentierens liegt darin, dass es nicht so wichtig ist, "wie" das klangliche Ergebnis zustande kommt - „Hauptsache, es klingt gut“.

Der schnelle Erfolg zählt.

Die Hersteller von Software und Libraries bieten Voreinstellungen und Factory Presets an, damit man möglichst schnell loslegen kann. Um die Details kann man sich später kümmern.

Anders sieht es aus, sobald akustische Instrumente ins Spiel kommen: Komponisten und Arrangeure, die Musik für Instrumentalisten, Ensembles oder Orchester schreiben, müssen spielfertiges und umsetzbares Material für die Probenarbeit oder die Produktion liefern - andernfalls wird das Projekt schnell sehr teuer.

Man kann zwar durch Hybridproduktionen (virtuelle plus akustische Instrumente) oder durch Verzicht auf akustische Instrumente die Personalkosten im Budget reduzieren. Das bedeutet aber nicht, dass das klangliche Ergebnis besser wird. Nicht selten müssen dann routinierte (Studio-) Musiker "schlecht“ instrumentierte Musik im Rahmen einer Produktion klanglich "retten“.

Wie entstehen klangliche Defizite und wie vermeidet man "Einheitsbrei“? 

Liegt es an der mangelnden Erfahrung im Umgang mit akustischen Instrumenten oder an der Überschätzung der Möglichkeiten, die Notationsprogramme und Sound Libraries bieten?  

Optimierung des Klangs

Warum haben viele Arrangements und Kompositionen klangliche Defizite?

Ziel

"Mehr handwerkliches Know-how"

Ziel des Projektes ist es, Musikschaffenden Konzepte zur Optimierung ihrer Klangergebnisse anzubieten. Da viele Musikschaffende keine „klassische“ Ausbildung im Bereich Komposition oder Instrumentation haben, sollen folgende zentrale Fragen im Projekt beantwortet werden:

  1. Welche Informationsquellen werden im Allgemeinen für die eigene Arbeit genutzt? 
  2. Welche Details wären wünschenswert, um die Ergebnisse zu optimieren?
  3. Wie kann der Workflow optimiert werden?
  4. Wie nutzen Musikschaffende die Features von Notationssoftware und Sound Libraries für ihre kreative Arbeit?
  5. Inwieweit vermitteln die Hersteller von Software und Libraries in ihren Dokumentationen das notwendige musikalische Know-how?

Methode

"Kontakt zu Musikschaffenden und Entwicklern"

Durch die Zusammenarbeit von Musikschaffenden, Komponisten, Arrangeuren und Firmen, die Software oder Sound Libraries entwickeln, sollen Möglichkeiten der Verknüpfung von Kompositions- und Instrumentationstechniken mit den jeweiligen Produkten untersucht und evaluiert werden. 

Fragen an die Kreativen

Wie arbeiten Musikschaffende mit virtuellen Instrumenten? Welchen Stellenwert haben dabei traditionelle Methoden? Welche Rolle spielt die Arbeitsoberfläche: Workspace oder Notation? 

Fragen an die Entwickler

Sollten Entwickler von virtuellen Instrumenten auch musikalischen Support für die Arbeit in der Praxis bieten? Wie sind die Libraries aufgebaut? Welche Rolle spielt die Entwicklung von Soundsets?

Ergebnisse und Resümee

Die Auswertung der ersten Ergebnisse wurde im März 2018 abgeschlossen.
Neue Beiträge folgen sukzessiv.

[work in progress]

Ergebnisse dieser Untersuchung dienen zunächst der Reflexion der Arbeitsweise von Komponisten und Arrangeuren und sollen die Unterschiede beim Workflow von Musikschaffenden transparenter machen. 

Schlussfolgerungen werden Auswirkungen auf die praktische Arbeit von Musikschaffenden haben. Die Diskussion soll den  Herstellern von Software bzw. Softwareinstrumenten Anregungen für neue Konzepte geben.

Beispiele